Im Herzen des Fussballs, auf dem Zürichberg

19 Okt

Fritz Heinze, Steinach

Mit der Abfahrt ab dem Sportplatz Bleiche hatte die Gruppe zwar schon einen kleinen Rückstand auf den Zeitplan. Doch eine versierte Buschauffeuse und zwei, drei Strassen kundige Fussballfreunde verhalfen den Teilnehmenden beim Besuch des FIFA Hauptquartiers in Zürich doch zu einer pünktlichen Ankunft an der FIFA-Strasse. Und das trotz Feierabendverkehr auf dem Autobahnnetz.

Es war in der Tat ein Besuch, der für alle Teilnehmenden, Frauen und Männer der Gönnervereinigung FCS 2000, eine Attraktivität nicht vermissen liess. Der Besuch bei der FIFA wurde mit Interesse und Spannung erwartet, gab aber auch da und dort zu Diskussionen Anlass gab. Was auf dem Zürichberg zu erwarten war, wussten wohl alle Teilnehmenden. Aber war es nicht sogar etwas mehr, was es dort zu sehen gab? Präsidentin Aline Egli und Vizepräsident Kurt Köppel hatten mit diesem Anlass jedenfalls eine gute Wahl getroffen.

Hat das Haus auf dem Zürichberg, in bester Lage, nicht auch etwas Mystisches an sich, etwas für den „kleinen Fussballer“ intransparentes, undurchschaubares? Einerseits war es interessant, was es da in einem längeren Eingangsreferat zu hören gab, anderseits blieben zahlreichen Fragen offen, was die monetären Seiten des Unternehmens betrifft. Bereits der erste Schritt in die grosse Eingangshalle erzeugte einen Aha-Effekt. Es ist die „heilige Halle“ des Fussballs, geschmückt mit Gegenständen, die an die Grossereignisse in dieser Disziplin erinnern, seien das erinnerungsträchtige Fussbälle, WM-Maskottchen oder Fotodokumente und gebaut ist die Anlage ausschliesslich mit wertvollen Materialien.

Der Konferenzsaal, der Meditationsraum, die Dimensionen des ganzen Hauses werfen Fragen auf, die verwendeten Materialien sind Vertreter aller Kontinente und die Architektur schon fast erdrückend. In einem Internetbeitrag ist der folgende Satz zu lesen: „Das Haus mit unverhohlenem Luxus provozieren den Betrachter“. Und: „Der graue Kubus lässt mit seinem elitären Gehabe niemanden unberührt“. Ein Urteil über das FIFA-Hauptquartier und auch über den Verband muss sich jede Besucherin und jeder Besucher selbst machen. Gewisse Ereignisse im Zusammenhang mit der FIFA der jüngeren Vergangenheit werfen Fragen auf, die (natürlich) nicht beantwortet wurden. Und ketzerische Fragen stellten die Mitgereisten vom Bodensee nicht. Und doch dürfte die Gönnerfamilie mit dem Besuch des FIFA-Hauses zufrieden sein. Denn ein Urteil bilden können sich nur jene, die es besucht haben. Übrigens, das Finale des Tages, sozusagen der Schlusspfiff, erfolgte in heimatlichen Gefilden, beim Abendessen im Restaurant Blume und für etliche Dabeigewesene am Oktoberfest im Saal des oberen Stockes.